Beteiligung der Bundeswehr an Gedenkveranstaltung trotz umstrittenem Wehrmacht-Bezug
Trotz des Traditionserlasses von 2018, der die Wehrmacht von der Traditionspflege der Bundeswehr ausschließt, nimmt die Bundeswehr an Gedenkveranstaltungen teil, die auch Wehrmachts-Pionieren gewidmet sind. Dazu befrage ich die Bundesregierung:
Schriftliche Frage der Abgeordneten Gökay Akbulut
(Monat September 2024, Arbeits-Nr. 24-09-0163)
Wie bewertet es die Bundesregierung, dass trotz des Traditionserlasses des Bundesministeriums der Verteidigung vom 28. März 2018, wonach die Wehrmacht und ihre Truppenverbände nicht traditionswürdig sind, die Bundeswehr sich an Gedenkveranstaltung am sogenannten Pionierehrenmal im Klenzepark in Ingolstadt beteiligt, wo neben den „toten Helden“ aus dem 1. Weltkrieg auch den Wehrmachts-Pionieren aus dem 2. Weltkrieg gedacht wird, die – laut dortiger Inschrift – „in treuer Pflichterfüllung“ ihr Leben ließen (vgl. www.bdpi.org/wp-content/uploads/2021/01/BDPi-Info-2020_reduziert.pdf ; http://pionierkameradschaft-ingolstadt.de/veranstaltungen/bis-2021/berichte-zu-veranstaltungen-2018/), obgleich mutmaßlich wohl auch Mitglieder von Pioniertruppen als Waffengattung der sogenannten fechtenden Truppe und integraler Bestandteil der Wehrmacht an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt waren, und gedenkt die Bundesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, um innerhalb der Bundeswehr ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln, dass zur Wehrmacht und ihren Truppenverbänden keine Traditionslinie besteht, und wenn ja, durch welche Maßnahmen, und wenn nein, warum nicht?
Antwort der Bundesregierung
(Regelfrist zur Beantwortung: 19.09.24)