Die AG Selbstbestimmte Behindertenpolitik informiert zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen

Andreas Ullrich

Rund um den 3. Dezember finden weltweit Veranstaltungen statt, die auf die Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen aufmerksam machen. Doch wie weit ist unsere Gesellschaft tatsächlich auf dem Weg zur Barrierefreiheit?

Die Realität zeigt: Diskriminierung in vielen Lebensbereichen bleibt ein drängendes Problem. Ob unzureichend angepasste Bahnsteige, die nicht auf gleicher Höhe mit den Ein- und Ausgängen von Bahnen und Bussen liegen, fehlende Blindenleitsysteme oder nicht barrierefreie Wohnungen – Menschen mit Behinderungen stoßen nach wie vor auf unüberwindbare Hindernisse. Auch im Arbeitsleben sind sie oft ausgeschlossen: Vorurteile, unzureichende Unterstützung bei Ausbildung und Berufseinstieg sowie die Möglichkeit für Unternehmen, sich durch geringe Abgaben von ihrer Verpflichtung zur Einstellung von Menschen mit Behinderungen freizukaufen, verstärken das Problem. Diese Option muss abgeschafft werden, um klare gesetzliche Vorgaben und konsequente Sanktionen zu ermöglichen.

Die Forderungen sind klar:

  • Barrierefreier Wohnungsbau: Keine Ausnahmen mehr – jede neue Wohnung muss für alle zugänglich sein.
  • Inklusion im Arbeitsmarkt: Abschaffung der Freikauf-Regelung und Einführung wirksamer Sanktionen für Verstöße.
  • Zugang zu Bildung: Schulen und Hochschulen müssen endlich umfassend inklusiv werden.
  • Barrierefreie Mobilität: Bahnsteige müssen an die Fahrzeuge angepasst werden, um Menschen mit Gehbehinderungen das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.

Auch für Menschen, die nicht mehr am ersten Arbeitsmarkt tätig sein können, braucht es Verbesserungen: Werkstätten für Menschen mit Behinderungen müssen gestärkt und gefördert werden.

Der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung und Barrierefreiheit Grundpfeiler einer gerechten Gesellschaft sind – und sie sind noch lange nicht erreicht.

Die AG Selbstbestimmte Behindertenpolitik setzt sich dafür ein – gemeinsam für eine inklusive Zukunft!