Mehr Armut wegen hoher Wohnkosten - Titel MM vom 14.12.
Soziales – Wer hohe Mieten zahlt, lebt oft ärmer, als es die offizielle Statistik erkennen lässt. Das zeigt eine neue Auswertung.
Ach.
Alle Jahre wieder (und das schon seit vielen Jahren) weist der Paritätische Gesamtverband auf steigende Armut, immer mehr Kinderarmut, immer mehr Armutsrenten hin. Nach Abzug von Miete, Nebenkosten, Kreditzinsen und anderem hätten mehr als 17,5 Mill. Menschen in Deutschland ein verfügbares Einkommen im Armutsbereich – so die Forschungsstelle des Paritätischen in ihrer aktuellen Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamts. Und weiter: Tatsächlich leben in Deutschland 5,4 Mill. mehr Menschen unter der Armutsgrenze als bislang angenommen. Läuten da bei den Verantwortlichen in der Regierung die Alarmglocken? Haben sie das in der Vergangenheit? Wurden Maßnahmen getroffen, die steigende Armut und die damit verbundene soziale Ungerechtigkeit aufzuhalten? Wurden dafür „Pakete geschnürt“? Mitnichten.
Steigende Mieten und Mietnebenkosten und steigende Lebenshaltungskosten sind die Damoklesschwerter auch für die, die (noch) nicht von direkter Armut betroffen sind. Was ist, wenn ich umziehen muss? Selbst eine kleinere Wohnung kann teurer sein als die jetzige. Was ist, wenn ich meinen Arbeitsplatz verliere? Fast jeden Tag Berichte über Stellenabbau im großen Maßstab, Betriebsschließungen ganz oder teilweise, kein Northvolt in Schleswig-Holstein, kein Intel in Magdeburg, keine wirkliche Transformation in neue umweltfreundliche Technologien usw. usw. Dafür Kürzungen beim Lohn, Forderungen von Gott-sei-Dank-Ex-Bundesfinanzminister Lindner, den Erwerbslosen die Wohnkosten zu kürzen. So wird auch künftige Altersarmut erzeugt! Dafür gibt es: Steuererleichterungen für Besserverdienende und keine oder Mini-Steuern für Superreiche und internationale Konzerne.
Da trifft ein Plakat mit dem Spitzenkandidaten Jan van Aken in einem T-Shirt mit dem Aufdruck:
„Tax the Rich“ und dem Slogan „Wir haben was gegen Armut“ den Nagel auf den Kopf.