PM Die Linke Mannheim fordert: Pflege und Sorgearbeit endlich gerecht verteilen!
Das ist der Schwerpunkt der Linken am diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März.
Die Mannheimer Linke wird am Samstag von 12 bis 14 Uhr am Paradeplatz mit einem Infostand zum Thema Internationaler Frauen(kampf)tag vertreten sein und dabei auch ihre Solidarität mit den Forderungen von Verdi bekunden, die beim Frauen-Streiktag am 7. März im Zuge des Warnstreiks erhoben wurden.
Häusliche Pflege bedeutet Verantwortung – für die eigenen Eltern, Großeltern und Kinder. Doch statt Unterstützung zu erhalten, bleiben viele damit allein. Wer Angehörige pflegt, muss oft eigene Bedürfnisse zurückstellen: weniger Freizeit, weniger Einkommen, weniger Rente. Während die Regierenden seit Jahren wegschauen, tragen vor allem Frauen die Last. Gute Pflege darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Deshalb setzen wir uns für eine gerechte und solidarische Pflegepolitik ein, die die Bedürfnisse aller Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Pflegearbeit gerecht aufteilen
Noch immer übernehmen vor allem Frauen die Verantwortung für die Pflege von Angehörigen. Das führt zu weniger Einkommen, schlechterer Absicherung und später zu Altersarmut. Das muss sich ändern. Wir fordern eine kürzere Vollzeit-Arbeitswoche z.B. in Form einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Pflegende Angehörige müssen in allen Pflegegremien mitentscheiden können. Denn gute Pflege ist eine gesellschaftliche Aufgabe – keine private Last.
Finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige
Pflege ist Arbeit – und muss auch als solche anerkannt werden. Wer Angehörige pflegt, darf nicht in finanzielle Unsicherheit geraten. Deshalb fordern wir eine sechswöchige Freistellung mit vollem Lohnausgleich für jeden Pflegefall. Danach brauchen wir ein echtes Rückkehrrecht in den Job und flexible Arbeitszeiten, die mit der Pflege vereinbar sind. Niemand sollte zwischen Lohnarbeit und Fürsorge zerrieben werden. Pflege geht uns alle an – Setzen wir uns gemeinsam für eine gerechtere Pflegepolitik ein!
Darüber hinaus rufen wir zu der Demo des Feministischen Bündnisses auf, die unter dem Motto steht: „Wir kämpfen. Wir streiken. Wir leben“. Zu dem Bündnis gehören neben der Linken u.a. auch Verdi, DGB, DIDF, QZM und viele mehr.
Immer noch sind Frauen stärker armutsgefährdet als Männer. Noch immer leisten Frauen im privaten Kontext durchschnittlich 44,3% mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Noch immer sind fast 80% der Betroffenen von Gewalt in Partnerschaften Frauen und Mädchen. Noch immer werden Jahr für Jahr mehr Trans-Personen getötet. Noch immer dürfen Frauen nicht selbst über ihren Körper entscheiden - noch immer steht der Schwangerschaftsabbruch unter §218 im StGB und ist somit grundsätzlich illegal.
Historische Errungenschaften an Frauenrechten, die uns heutzutage ein gleichberechtigteres Leben ermöglichen, kamen nicht von heiterem Himmel, sondern sind die Erfolge jahrzehntelanger harter Kämpfe, die Frauenrechtler*innen für uns gewonnen haben!
Wir müssen die vergangenen Erfolge verteidigen und die kommenden Erfolge erkämpfen. Ohne unseren Widerstand von unten passiert nichts!
Unser Ziel: Gemeinsam und solidarisch die Forderungen der Gesundheitsberufe bei den Warnstreiks am 6./7. März und der feministischen Demonstration des Frauenbündnisses durchsetzen!
Die Demo startet um 16 Uhr am Gewerkschaftshaus und endet mit einer Schlusskundgebung im Schlosshof.