Aktiv gegen Ausbeutung mit „Fairer Mobilität“

Gökay Akbulut (MdB) zur Mannheimer Beratungsstelle „Faire Mobilität“, die bei Ausbeutung am Arbeitsplatz berät. Diese wurde im April letztes Jahr als gemeinsames Projekt des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA), der Evangelischen Kirche Mannheim und des DGB Nordbaden gestartet. Die Beratungen finden im Mannheimer Gewerkschaftshaus statt.

„Es ist wirklich erfreulich für Mannheim, dass das Beratungsangebot von „Faire Mobilität“ so gut angenommen wird. Fast 250 Fälle wurden im vergangenen Jahr behandelt, Tendenz steigend. Weniger erfreulich ist, dass es in Mannheim einen derart offensichtlichen Bedarf gibt. Schließlich wird hier weniger bei prekären Beschäftigungsverhältnissen beraten, sondern bei richtiger Ausbeutung. Es ist bekannt, dass Arbeitsmigranten in den ersten fünf Jahren keine Transferleistungen erhalten. Das wird von einigen Arbeitgeber leider ausgenutzt.“

Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag weiter:

„Arbeitsmigration darf der Ausbeutung nicht Tür und Tor öffnen. Wenn „Faire Mobilität“ nun meldet, dass fast 90% ihrer Fälle aus Bulgarien kommen, dann ist das alarmierend. Hier braucht es klarere gesetzliche Vorgaben und vor allem auch entsprechende Kontrollen. Selbst der so mühsam erkämpfte Mindestlohn wird ja bekanntlich nicht überall eingehalten. DIE LINKE hat sich über zehn Jahre lang für den Mindestlohn eingesetzt, der dann deutlich zu niedrig eingeführt wurde. Das Mindeste wäre nun, dessen Einhaltung auch wirkungsvoll zu kontrollieren – gerade auch für Arbeitsmigranten.

Die Arbeit der Beratungsstelle „Faire Mobilität“ kann man da gar nicht hoch genug schätzen. Die hieran beteiligten Träger leisten damit einen wichtigen Beitrag im städtischen Beratungsangebot. Ich hoffe sehr, andere Städte folgen diesem Beispiel!“