800 BesucherInnen feiern Oskar Lafontaine auf dem Mannheimer Marktplatz

Am Dienstag, 01.09.2009 kamen rund 800 Menschen um den gefeierten Wahlsieger des Wochenendes, Oskar Lafontaine, in Mannheim zu sehen und zu hören. Unter tosendem Beifall betrat der Parteivorsitzende der LINKEN die Bühne. In seiner etwa 50-minütigen Rede ging Lafontaine auf alle wichtigen politischen Forderungen der LINKEN ein und bescheinigte der politischen Konkurrenz ein katastrophales Versagen in der Politik der letzten Jahre.

Lafontaine sagte, die regierenden Parteien meinen Leistung muss sich wieder lohnen. Im Gegenzug aber senken sie die Löhne, flexibilisieren den Arbeitsmarkt und privatisieren immer weitere Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge, so dass arbeitende Menschen immer mehr von Armut betroffen sind. Dem zu entgegnen ist nur DIE LINKE bereit. "Wer sich von den Versprechungen der SPD und CDU vor der Wahl in die Irre leiten lässt, wird nach der Wahl die Lasten der Krise tragen dürfen," so Lafontaine.

Auch der Direktkandidat der LINKEN in Mannheim und Chefvolkswirt der Gewerkschaft ver.di sprach auf dem Marktplatz. Seine Themen waren vor allem die gescheiterte Strategie der Bundesregierung zur Bekämpfung der Krise und der kommende Sozialabbau nach der Bundestagswahl. "Jetzt ist es raus. Die Wirtschaft hat ein Stillstandsabkommen mit der Regierung vereinbart die Massenentlassungen bis nach der Wahl zu verschieben," so Schlecht. Und weiter: "Jedes Prozent, dass DIE LINKE bei der Bundestagswahl mehr bekommt, wirkt in Deutschland wie eine Woche Generalstreik - so sehr fürchten sich die Mächtigen vor der LINKEN!" Es folgte begeisterter Applaus.

Stadtrat Thomas Trüper, Sprecher der LINKEN in Mannheim, mahnte in seiner Rede, den Beginn des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren nicht zu vergessen. Vor allem darf nicht vergessen werden wer die Nazis unterstützt und wer Gewinne aus dem Tod von 55 Millionen Menschen bezogen hat. Nämlich die großen Konzerne der Banken und der Industrie. DIE LINKE fühlt sich dem Schwur von Buchenwald verbunden, der 1945 von befreiten KZ-Häftlingen geschlossen wurde: Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg! Trüper erinnerte außerdem daran, dass 10 Jahre vor dem Kriegsbeginn 1929 die große Weltwirtschaftskrise war. Die Wirtschaftsverbände und Banken forderten damals ein ähnlich sozialfeindliches Programm, wie es jetzt im Haus Guttenberg diskutiert wird. "Das große 'Konjunkturprogramm' ab 1933 war dann die Hochrüstung, die zielstrebig in den Krieg führte", so Trüper in seiner Rede.

Auch Gudrun Kuch, ebenfalls Stadträtin der Mannheimer LINKEN, sprach zu den Zuschauern. In ihrer Rede ging es vor allem um den Schutz der Menschen vor den Auswirkungen der Krise. Es kann nicht sein, dass gerade einkommensschwache Familien und Arbeitslose unter einen immer stärkeren Druck geraten und Banken und Konzerne mit Milliarden an Steuergeldern gerettet werden. "Wir brauchen einen Schutzschirm für die Menschen!", so Gudrun Kuch.

Bericht des Mannheimer Morgen vom 02.09.2009