Je suis CHARLIE - Solidaritätskundgebung am Sonntag um 15 Uhr vor dem Rosengarten Mannheim

Anschlag: Mehrere Solidaritätsveranstaltungen

Religionen beten gemeinsam

Mit einem interreligiösen Friedensgebet wollen Christen, Juden und Muslime morgen gemeinsam Stellung beziehen. "Wir sind bestürzt über den Terroranschlag in Paris. Wir sind besorgt über die entfesselte Gewalt, die die Religion entstellt und missbraucht. Wir stehen als Christen, Juden und Muslime in Mannheim zusammen für ein Miteinander in gegenseitigem Respekt und Freundschaft." Das schreiben Dekan Ralph Hartmann und Stadtdekan Karl Jung für die evangelische und die katholische Kirche, Talat Kamran für die Moscheegemeinden und Schoschana Maitek-Drzevitzky für die jüdische Gemeinde in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Das gemeinsame Friedensgebet findet am morgigen Samstag, 10. Januar, um 12 Uhr in St. Sebastian am Marktplatz statt.

Kurz schreibt an Amtskollegen

Oberbürgermeister Peter Kurz hat sich unterdessen mit einem Kondolenzschreiben an den französischen Botschafter in Deutschland und an Hubert Falco, seinen OB-Kollegen in der Partnerstadt Toulon, gewandt. "Dem französischen Volk und vor allem den Familien der Opfer spreche ich, auch im Namen der Mannheimer Bürgerschaft, mein tief empfundenes Beileid aus", schreibt Kurz darin.

Gerade Mannheim fühle sich wegen der Nähe zu Frankreich und den "hervorragenden, historisch gewachsenen Beziehungen" besonders betroffen. "Es ist unsere Aufgabe, als offene Gesellschaften mit der Bekräftigung unserer Werte zu reagieren, und nicht mit Angst und Hass. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass die Menschen in unseren Ländern und auch bei Kontroversen ohne Angst im gemeinsamen Dialog miteinander leben können."

Gestern Abend gab es eine erste, kurzfristig geplante Solidaritätskundgebung für die Opfer des Anschlags auf die Zeitschrift "Charlie Hebdo". Für Sonntag, 11. Januar, 15 Uhr hat die Deutsch-Französische Gesellschaft Rhein-Neckar zu einer weiteren Kundgebung aufgerufen. Am Plankeneingang gegenüber dem Wasserturm soll gegen Ausgrenzung, Gewalt und für Freiheit demonstriert werden. Zudem ist ein Zug über die Planken bis zum Paradeplatz geplant.

Laut den Organisatoren soll bei der Kundgebung auch OB Kurz sprechen, zudem werden weitere Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche aus der Region erwartet. bro

© Mannheimer Morgen, Freitag, 09.01.2015

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