#Armutsbetroffen - Was das 9 Euro Ticket einfach wirklich bedeutet - Teilhabe

Tanja Hilton berichtet Ihre Sicht auf das 9€ Ticket, was es für Sie konkret bedeutet und wie es den Alltag von #Armutsbetroffen bereichert und ein somit ein Stück mehr #Teilhabe stattfindet.

Es soll ja Politiker geben, die glauben, dass bei Verlängerung des 9 Euro Tickets Menschen sinnfrei im ÖPNV durch die Gegend tingeln. Deshalb beschreibe ich mal, wie ich (#Armutsbetroffen) bis jetzt das 9 Euro Ticket genutzt habe, und ihr dürft selbst entscheiden, ob das sinnfrei ist.

Eine Freundin und Parteigenossin aus Südbaden liegt im Krankenhaus. Ich kann sie besuchen fahren, und sie ein wenig aufmuntern.
Für meine Tochter benötige ich für ein Formular schnellstmöglich die Unterschrift meines Exmannes, der  150km entfernt wohnt. Postweg hin und her dauert zu lange, aber es gibt ja den ÖPNV und das 9 Euro Ticket. Noch am gleichen Tag habe ich die Unterschrift in der Hand.

Ein Freund hat überraschend eine Konzertkarte übrig, und läd mich ein. Das Konzert ist in Stuttgart. Dank  9 Euro Ticket kann ich mitkommen.
Außerdem das ganze "Kleinvieh", das auch Mist macht.  Wo  einfache Fahrten in die Innenstadt  für Parteitreffen, Arzttermine oder schlicht Besuche bei meinem Enkelsohn mich regelmäßig 5,60 Euro hin und zurück kosten würden, muss ich diesen Monat nicht abwägen, welche Fahrten die wichtigeren sind.  Ich kann  ohne finanzielle Engpässe alle Termine wahrnehmen und auch noch Familie sehen.

Mobilität ist ein riesiger Teil der sozialen Teilhabe. Als armutsbetroffener Mensch ist man im Regelfall in seiner Mobilität eingeschränkt. Das 9 Euro Ticket hat dafür gesorgt, dass in ganz Deutschland armutsbetroffene Menschen erstmals wirklich mobil waren (zumindest dort, wo der ÖPNV sinnvoll ausgebaut ist - I see you, ländlicher Raum!).
Sogar auf den Straßenverkehr hat das 9 Euro Ticket positive  Auswirkungen. Weniger Stau! Und dass ein günstiger ÖPNV von den Menschen dankbar angenommen wird, haben die hoffnungslos überfüllten  Züge ja wohl auch bewiesen.

Zeit für die Bundesregierung, das Geld in die Hand zu nehmen,  und in den ÖPNV zu investieren. Für Streckenausbau, für längere Züge mit guter Taktung, die auch den Bedarf decken, für eine Mobilitätsgarantie auch für die armutsbetroffenen Menschen hier im Land. ÖPNV darf kein Luxus sein. Deshalb unbegrenzte Verlängerung des 9 Euro Tickets, und langfristig ÖPNV zum Nulltarif! Für Mensch und Umwelt!

Tanja ist im Kreisvorstand der LINKEN Mannheim, im Landesvorstand der LINKEN Baden-Württemberg, leideschaftliche Antifaschistin engagiert unter vielen anderem bei "Omas gegen Rechts"