Protestaktion gegen das Bildungszentrum der Bundeswehr

Vor dem Bildungszentrum der Bundeswehr staunten die Mitarbeiter nicht schlecht als zwei vermeintliche Soldaten ein Protestbanner in der Hand hielten. Der provokante Text: „Bildungszentrum. Auslandseinsatz. Hauptfriedhof – Bundeswehr. Karriere mit Zukunft.“ Hinter den Armeeangehörigen verbargen sich jedoch Mitglieder der Linksjugend. Die jungen Linken wenden sich gegen die Aufstockung der Militäranstalt in Mannheim.

In Anspielung auf die Verdreifachung der Arbeitsplätze in Neuostheim verteilte die Jugendorganisation der Linkspartei Flugblätter mit der Aufschrift „Weniger ist mehr“. Zudem verschenkten die vermeintlichen Bundeswehr-Soldaten Aufkleber mit dem Text „Beim Bund ist alles doof“. Das Bildungszentrum der Bundeswehr sei keine gewöhnliche Bildungseinrichtung, so die Botschaft der Protestaktion.

Mit dem Jahreswechsel wurde die bisherige Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik (BAkWVT) in das bundesweit größte Bildungszentrum umgewandelt. „Die Bundeswehr bleibt somit in der Seckenheimer Landstraße präsent und baut hier ihren Bildungssektor erheblich aus. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter in Neuostheim erhöht sich von 120 auf 380“, erläutert Linksjugend-Kreissprecher Julien Ferrat.

Die Jugendorganisation der Linkspartei beobachtet dies mit Sorge. „Die Einrichtung in Mannheim war bereits in ihrer bisherigen Form für die politische Bildungsarbeit zuständig und hat Materialien für den Schulunterricht bereitgestellt. Es ist zu befürchten, dass dieser Bereich mit der neuen Struktur weiter ausgebaut wird“, gibt Linksjugend-Landessprecherin Mia Selin Gören zu bedenken.