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Der Holocaust hatte viele Gesichter. Dem Massenmord der #Nazis fielen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, sog. „Asoziale“ und Homosexuelle zum Opfer - auch in #Mannheim.

 

Am heutigen Gedenktag liegt der Schwerpunkt des offiziellen Gedenkens in Mannheim, dem wir uns anschließen, auf der Opfergruppe der als „Asoziale“ diskriminierten Gruppe. Wir erinnern auch an die jüdischen Schwestern Grünbaum aus Mannheim und an die immer noch unter Diskriminierung leidende Gruppe der Sinti und Roma, die das Land Baden-Württemberg heute den Mittelpunkt stellt.

Dora & Rosa Grünbaum

Der Holocaust in Deutschland hinterließ tiefe Narben in unserer Gesellschaft, Narben die wir bis heute spüren.
Zwei Mannheimer Jüdinnen waren die Schwestern Rosa und Dora Grünbaum. Sie beide waren Pädagoginnen, die gezielt Kinder von den Straßen holten. Später waren sie Begründerinnen des Fröbel-Seminars in Mannheim. Dort werden auch heute noch auf hoch qualifiziertem Niveau Erzieher*innen ausgebildet. Nach der Deportation starb Dora Grünbaum in Gurs und Rosa Grünbaum in Auschwitz.

Ihre Geschichte zeigt: Der Holocaust war ein Verbrechen an unzähligen Menschen, aber auch ein Verbrechen an der fortschrittlichen Gesellschaft.
So setzten sich Rosa und Dora Grünbaum für Gerechtigkeit und Bildung ein. Sie leisteten einen Beitrag zur Professionalisierung der frühkindlichen Pädagogik und damit nicht zuletzt auch einen Beitrag dazu, dass berufstätige Eltern (insbesondere Mütter) heutzutage ihre Kinder täglich in vertrauensvolle und kompetente Hände geben können."
 

Sinti & Roma

Während des Nationalsozialismus wurden Sinti und Roma ebenso wie Juden als »Fremdrasse« stigmatisiert und ihre dauerhafte Entfernung aus der Gesellschaft beschlossen. Zunächst geschah dies durch soziale, wirtschaftliche und räumliche Isolierung. Im Schatten des Zweiten Weltkrieges trat schließlich die physische Vernichtung in den Vordergrund. Die Opfer wurden nicht aufgrund eines individuellen Verhaltens ausgewählt, sondern allein deshalb, weil sie der Minderheit angehörten. Kinder, Frauen und Männer waren an Leib und Leben bedroht, weil sie als »Zigeuner« galten. Es spielte dabei keine Rolle, ob sie arm oder reich, angepasst oder unangepasst, jung oder alt, hell- oder dunkelhäutig waren. Ganze Familien wurden systematisch erfasst, deportiert und ermordet. Die International Romani Union verwendet inzwischen für den Völkermord der Nazis an den Sinti und Roma den Begriff »Samudaripen«.

"Asoziale"

Als „Asoziale“ wurden von den Nationalsozialisten Menschen bezeichnet, die als unfähig oder unwillig zur geforderten Einordnung in eine imaginär als „Kollektiv“ konstruierte soziale Gemeinschaft galten. Darunter fielen arme, kinderreiche Familien, Wohnungslose und andere Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie wurden in Konzentrationslager verschleppt, durch Zwangsarbeit ausgebeutet und häufig zu Tode geschunden. Ihre Kennzeichnung in den KZ war der schwarze Winkel.

 

Wir möchte gerne auf die Veranstaltung des Marchivum heute verweisen - sie wird digital stattfinden und live auf youtube übertragen werden. Zugang über die Webseite von Mannheim.de