KV Mannheim beim Landesparteitag in Stuttgart

Wir – insgesamt zehn Delegierte des Kreisverbands Mannheim – bildeten eine harmonische Truppe aus langjährigen Genoss*innen und vielen neuen Genossis. Es ist uns wichtig zu betonen: In unserer Partei gehören härtere Debatten ebenso dazu wie ein respektvolles, solidarisches Miteinander – sichtbar beispielsweise in der kontroversen Diskussion um die Form des Applaudierens. Es wurden viele Anträge eingebracht, denn Politik bedeutet eben: streiten, abwägen, entscheiden – und wir haben gezeigt, dass das solidarisch und mit gegenseitigem Respekt gelingen kann.

Inhaltlich haben wir uns im Rahmen des Landesparteitags dafür entschieden, im Wahlprogramm für die Landtagswahl 2026 den Slogan „Menschen vor Profite“ zu favorisieren. Der ursprünglich vorgeschlagene Titel „Menschen zuerst“ erwies sich für viele als nicht ausreichend tragfähig — auch darüber wurde intensiv und kontrovers debattiert und der Antrag anschließend mehrheitlich angenommen. Darüber hinaus standen mehrere Änderungsanträge auf der Tagesordnung – wir werden euch darüber natürlich bei einem unserer nächsten Aktiventreffen (dienstags) ausführlich informieren.

Am Freitag beeindruckte uns eine begeisternde Rede von Paula Kanzleiter (Fridays for Future),  – ein starkes Zeichen dafür: Klimaschutz steht jetzt erst recht im Fokus unserer politischen Arbeit.

Der Samstag war geprägt von gleich mehreren Höhepunkten. Besonders stark war die Rede von Jan van Aken: Er machte unmissverständlich klar, dass Wohnen ein Grundrecht ist und keine Ware. „Wir brauchen endlich einen bundesweiten Mietendeckel“, rief er den Delegierten zu. Gleichzeitig kritisierte er scharf die Spekulation mit Wohnraum und forderte eine klare Haltung der Linken gegen steigende Mieten: „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass niemand mehr durch Wuchermieten aus seinem Zuhause verdrängt wird.“ Seine leidenschaftliche Rede – klar, kämpferisch und an der Lebensrealität vieler Menschen orientiert – war für viele von uns die stärkste des Parteitags.

Ebenfalls eindrucksvoll war die Rede von Kai Burmeister, Geschäftsführer beim DGB Baden-Württemberg. Zwar ist er nicht in allen Punkten mit uns einer Meinung, doch machte er deutlich, dass für die Gewerkschaften sichere Arbeitsplätze, Standorte und Investitionen an erster Stelle stehen. Für diese klare Position erhielt er viel Zuspruch.

In der Generaldebatte meldete sich auch unser Mannheimer Stadtrat Dennis Ulas zu Wort. Er machte deutlich, wie wichtig die parlamentarische Arbeit der Linken gerade auf kommunaler Ebene ist – insbesondere angesichts der aktuellen Lage in vielen klammen Kommunen, in welchem scheinbar „ganz natürlich“ zuerst bei sozialen Aufgaben gekürzt wird. Dennis erinnerte eindringlich daran, dass wir uns dieser Logik nicht beugen dürfen. Passend dazu wies er auf die Initiative Kommunen am Limit

Wir haben diskutiert, gestritten, entschieden – und gezeigt: soziale Gerechtigkeit, Frieden und Klimaschutz gehören zusammen! Gleichzeitig haben wir die Gemeinschaft innerhalb unserer Mannheimer Delegation als außerordentlich bereichernd erlebt.

Besonders wichtig für uns ist, dass wir mit Isabell Fuhrmann im erweiterten Landesvorstand eine starke Stimme aus Mannheim haben – sie vertritt unsere Anliegen transparent in Stuttgart. Dort arbeitet sie Seite an Seite mit weiteren engagierten Genoss*innen aus allen Teilen Baden-Württembergs, die an diesem Tag in einem neuen Landesvorstand gewählt wurden. Die neuen/ alten Landessprecher*innen wurden im Amt bestätigt – beide haben nun ein ausgezeichnetes Team an ihrer Seite. Wir sind überzeugt: Mit diesem starken Team werden wir die Landtagswahl rocken.

Der Parteitag war für uns auch ein großartiges Netzwerktreffen: Wir haben andere Kreisverbände kennengelernt, neue Gesichter getroffen und sind mit viel Inspiration im Gepäck am Sonntag wieder in Mannheim angekommen.

Für uns gilt:
Unser Widerstand richtet sich nicht gegeneinander, sondern gegen Rechts, gegen Lohndumping, Sozialraub, steigende Mieten und den Ausverkauf öffentlichen Eigentums.